Diplomarbeit: ›Unwelt. Unmensch, Ungeziefer und
Unkraut, die Kreaturen
des Menschen.‹

Hochschule Darmstadt, 2007-08,
Umsetzung in vier Büchern    
 Ausgangsposition dieser Ar­beit ist die Vor­silbe »un«: Sie ver­mittelt in den meis­ten Fällen das Gegen­teil. Anderer­seits wird sie im Deut­schen auch ge­braucht, um »Nega­tivi­tät« aus­zu­drücken. Diese für mich inter­essante Vari­ante schafft »Un«-Worte, die in der Rang­folge nied­riger stehen als ihre Ursprungs­worte. Die »Unwelt« wird durch die Vor­silbe »un« zu einer »schlech­teren« Welt. Ich sehe sie als den Zusammen­schluss der »Un«-Lebe­wesen – »Unmensch«, »Unge­ziefer« und »Unkraut«. »Unwelt« ist kein real exis­tieren­der bzw. defi­nierter Be­griff, sondern ein aus der deut­schen Sprache abge­leitetes sprach­liches Kon­strukt; »Unwelt« ist somit kein Lebens­raum, sondern ein Sprach­raum. Der Mensch macht aus der Welt einen Setz­kasten: Er neigt zur (Ein-)Ordnung und Kate­gori­sierung, er erschafft Gruppen, teilt Lebe­wesen in Arten auf, unter­scheidet Materi­alien etc. So hat er das Gefühl von Sicher­heit und Kon­trolle. Dieses »Schub­laden-Denken« möchte ich auf­nehmen und der »Unwelt« so einen neuen Platz schaffen.
siehe auch: Zusatzprojekt Plakat (P)